Bericht der Abschlussveranstaltung des Projektes „Demokratie lernen – Grundschulen als Schlüsseleinrichtungen der Demokratiebildung“
„Mut beweisen und mehr Raum und Zeit für Demokratie an Grundschulen bereitstellen“ – das antwortete eine Teilnehmerin der Veranstaltung auf die Frage, was sie sich für ihre Schule in Bezug auf Demokratiebildung für die Zukunft wünsche.
Am 21. Februar 2018 fand am Göttinger Institut für Demokratieforschung die gemeinsame Abschlussveranstaltung des Projektes „Demokratie lernen – Grundschulen als Schlüsseleinrichtungen der Demokratiebildung“, einer Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Kultusministerium und dem niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ), statt. Die Teilnehmenden, die entweder als Grundschullehrkraft oder in der Ganztagsbetreuung tätig sind, kamen für den Austausch über Vorhaben, Umsetzungsideen und Erfahrungen mit nachhaltiger Demokratieentwicklung an Grundschulen zusammen.
Nach einem kurzen Vortrag über die Institutsstudie „Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland“ von Martin Grund, der das Interesse der Zuhörenden besonders wecken konnte, standen die individuellen Erfahrungen der Teilnehmenden im Mittelpunkt. Durch den Austausch entstanden neue Impulse für die Demokratiebildung und -förderung: Es wurde von Demokratie-AGs, SchülerInnenkonferenzen, Klassenräten oder einem Tagesausflug in den Bundestag nach Berlin berichtet und über die stärkere Integration solcher Projekte beratschlagt. Die Veranstaltung zeichnete sich auch dadurch aus, dass hier Besucherinnen und Besucher unterschiedlicher Fortbildungen aufeinandertrafen, die bereits Projekte zur Demokratiebildung an ihren Schulen durchgeführt und Elemente der Teilhabe etabliert hatten und die nun ihren Erfahrungsschatz mit anderen Interessierten teilen konnten.
Darüber hinaus probierten die Teilnehmenden die neuentwickelten „digitalen Arbeitsblätter“ des Instituts zu Themen wie Jungen- und Mädchen-Stereotypen selbst aus und bewerteten sie als besonders motivierend für Grundschülerinnen und Grundschüler. Insgesamt lobten sie immer wieder die effektive Anwendung des Unterrichtsmaterials der Kinderdemokratie, zuvorderst die Arbeitsblätter zur Demokratieerziehung, welche seit 2013 erscheinen. Vor allem das Arbeitsblätterheft zum Thema „Partizipation“ wurde im Hinblick auf die inhaltliche Umsetzbarkeit hervorgehoben.
Die angenehme Atmosphäre während der Veranstaltung trug in besonderer Weise zum fruchtbaren Austausch von Ideen bei. Am Ende des Tages waren sich alle Anwesenden einig: Grundschulen müssen den Grundstein für eine nachhaltige Demokratiebildung legen. Dafür wünschen sich die Teilnehmenden verpflichtende Fortbildungen und die Schaffung von Rahmenbedingungen für die Umsetzung von Demokratieprojekten, beispielsweise indem Demokratiebildung als Bestandteil des Kerncurriculums für die Grundschule zukünftig eine höhere Aufmerksamkeit erfährt.